Dieter HIESSERER
Geboren am 2. Juli 1939 in Deggendorf
Gestorben am 22. August 2023
Dieter Hiesserer war ein deutscher Maler, Zeichner, Bildhauer und Fotokünstler; er lebte und arbeitete in Düsseldorf und Amsterdam. Sein reges, intensives Interesse an Literatur und Philosophie übertrug er in Bilder und Zeichnungen.
Sein rebellischer Geist vertrug sich nicht mit der Vorstellung eine akademische Kunsthochschule zu besuchen, Gastsemester an der Hochschule für bildende Künste in Berlin brach er ab – Hiesserer war Autodidakt.
Ab 1962 finden erste Ausstellungsbeteiligungen (Osthaus Museum, Hagen Musèe des Arts, Montlucon/Frankreich) statt,1964 zieht er nach Berlin, wo er zahlreiche Kontakte zur Jazz-, Theater- und Filmszene aufbaut, die zur Mitarbeit bei Bühnengestaltungen sowie Regieassistenz führen. Es finden Filmarbeiten mit Robert von Ackeren statt; Parallel malt er zahlreiche Bilder. Hiesserer schließt sich kurzzeitig der Fluxus-Bewegung in Berlin und Amsterdam an, wo er ab 1967 die Arbeit an Objekten beginnt. In den 1970er Jahren folgt eine extrem produktive Zeit, verbunden mit Arbeitsaufenthalten u. a. in Amsterdam, Mailand, Rom, Sizilien und Berlin sowie Reisen nach Pakistan und Afrika: Rauminstallationen, Plexiglasskulpturen und erste Fotoserien entstehen. Hiesserer stellt seine Arbeiten in Amsterdam, Genf, Belgrad, St. Gallen und Berlin aus. Die Turmac Foundation und die Stadt Amsterdam kaufen ebenso wie die Schweisfurth-Stiftung in München Bilder aus den 1969er und 1970er Jahren an.
Mit dem Umzug nach Düsseldorf im Jahre 1981 erhält Hiesserer ein Reisestipendium nach Japan, dessen Realisierung bleibenden Eindruck und viele Arbeiten auf Papier und großformatige Bilder hinterlässt. 1984/85 folgt ein siebenmonatiger Aufenthalt in Kansai und Tokio, 1986 arbeitet er für fünf Monate in New York. Im Rahmen seines 1987 von der Schweisfurth-Stiftung geförderten Stipendiums entsteht eine Serie von Plastiken in Bronce und Terrakotta sowie farbige Zeichnungen und Entwürfe für die Schweisfurth-Stiftung.
Die Jahre 1993 bis 2004 sind geprägt von schwerer Krankheit und Klinikaufenthalten. Hiesserer lebt seitdem weitestgehend zurückgezogen und sucht Halt durch intensives Arbeiten und Ruhe in der Natur. Große Serien auf Papier und Collagen, aber auch großformatige Bilder auf Leinwand und immer wieder fotographische Arbeiten zeugen von dieser Auseinandersetzung mit Krankheit und existentiellen Fragen des Lebens. Ab 2003 arbeitet Hiesserer an der Bildserie Sicilian Suite sowie umfangreichen Fotoserien und Objekten. Zum 70. Geburtstag erscheint die umfangreiche Publikation mit dem Titel transponere im Kölner Salon Verlag zum Lebenswerk von Dieter Hiesserer mit Beiträgen von Ulrich Krempel, Veit Loers, John Matheson und Heike van den Valentyn.
Hiesserer arbeitete im Laufe seines über 50-jährigen Schaffens mit nahezu allen Medien und Techniken: Malerei, Zeichnung, Siebdruck, Fotografie und Video, Plastiken, Installationen und Collagen.
Seit 1991 wird Hiesserer von der Düsseldorfer Galerie Clara Maria Sels vertreten.
Pastellkreide – 68,5×52 cm – hinter Spezialglas im Echtblattsilberrahmen 2 cm – 81×63 cm
Preis 2.280,00 €